JudoTeam – DJK Würzburg

“No Holds Barred” – Judo ohne Kompromisse

X2013_Gruppenbild Zu einem Lehrgang der besonderen Art konnte die DJK Würzburg einen Referenten aus dem Bereich Brazilian Jiu-Jitsu gewinnen. Richard Metzler, Teilnehmer diverser Deutscher- u. Europameisterschaften und kampferfahrener Jiu-Jitsuka, zeigte den Teilnehmern diese besondere Form der Kampfkunst. Teilnehmer des Seminars waren Judoka aus dem Bereich Würzburg, Margetshöchheim und Feucht.

Gleich zu Beginn machte er alle Teilnehmer auf die besonderen Gefahren dieser Abwandlung und Weiterentwicklung des Judo aufmerksam. Wichtig war es für Richard Metzler hier, wie trainiert man gefährliche Griffe. Der Schwerpunkt liegt nämlich im Brazilian Jiu-Jitsu im Bodenkampf und hierbei im Besonderen bei den Hebel- u. Würgetechniken.

2013_Würgegriff-total Um hier schwereren Verletzungen vorzubeugen, gab er ein paar Regeln für den weiteren Verlauf des Seminars vor. Bevor es anfängt weh zu tun, sollen die Teilnehmer es ihrem Trainingspartner deutlich anzeigeSONY DSCn. Denn wenn es erst einmal richtig schmerzt, ist es meist zu spät und massive Verletzungen sind vorprogrammiert. Eine weiterer Grundsatz im Training besagt, sollte es trotz aller Vorsicht zu einer Verletzung kommen, muss der unverletzte Trainingspartner des Verletzten so lange pausieren, bis der andere genesen ist und wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen kann.

Richard Metzler, in der Kampfsportszene bekannt unter seinem Spitznamen „Die Würgeschlange“, leitete nun über zu einer Aufwärmrunde und nach einer kurzen Regelkunde ging es dann ins Training. Es wurde der seitliche und frontale Angriff geübt oder auch die Verteidigung durch reinrollen in den Angreifer. Für die Judoka neu waren hier die Haltetechniken wie die Guillotine, Body Compression, Bicep Slicer oder auch die Knee Bar. Dies alles sind Haltetechniken, die so im Judo Kampfsport nicht (mehr) erlaubt sind und ein Umdenken erforderte. Auch für die „gestandenen“ Judoka war das Neuland und ein schweißtreibender Trainingsbetrieb mit immer wechselnden Partnern begann.2013_Unterweisung     X2013_Erleuchtung

 

 

 

 

Auch wenn der Brazilian Jiu-Jitsu Kampf in der Regel im Stand beginnt, wurde in unserem Seminar meist im sog. „Takedown“ am Boden begonnen. Dabei wurde immer wieder das Einnehmen der „Mount“, man sitzt auf dem Brustkorb des Gegners oder ein erfolgreicher „Sweep“, man schafft einen Wechsel von einer ungünstigeren Position in eine bessere z.B. von der Rückenlage in die Oberlage, geübt.

Trotz allem Trainingseifer und der gebotenen Vorsicht beim Training kam natürlich auch der Spaß nicht zu kurz.

2013_SpassDenn wer muss nicht lachen wenn darauf hingewiesen wird das Kratzen, Beißen und in die Augen stechen verboten ist. Auch von der „Würgeschlange“ gezeigt Übungen, die eigentlich sehr einfach aussahen, konnten trotz mehrfacher Anläufe nur sehr unansehnlich umgesetzt werden und die Kursteilnehmer mussten ihre Arme und Beine erst einmal ordnen, bevor sie die Aufgaben neu angehen konnten.

Zum Abschluss gab es dann noch ein längeres Bodenrandori. Im Wesentlichen ging es Richard Metzler darum erlernte Techniken anzuwenden, wobei es nicht um den Sieg ging sondern darum, das Erlernte möglichst gut umzusetzen.

 Mit dem obligatorischen Gruppenfoto und einem kleinen Präsent an den Referenten ging dann ein sehr aufschlussreicher Lehrgang dem Ende zu. Alle Teilnehmer hatten viel gelernt, viel Neues erfahren und viel Schweiß vergossen. Die Erfahrungen der letzten Stunden haben die Judoka dazu gebracht, mal über den eigenen Tellerrand zu schauen und offen für neue Kampftechniken zu sein. Auch wenn sie im Judosport nicht eingesetzt werden dürfen, war alles unter einem Motto gestanden: Judo ohne Kompromisse.

Text & Bilder: Holger Priebsch

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